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28.04.2015

Einladung zum Gespräch über die SED-Diktatur

Als Widerpart und als geschichtliches Erbe beeinflusste die SED-Diktatur stets auch die Politik in der Bundesrepublik - auch durch die aus der SED hervorgegangene Partei „Die Linke“. Doch was war das für ein Staat? Die Kenntnisse darüber sind oft unzureichend. Aufklärung über den Charakter der zweiten Diktatur in Deutschland verspricht ein Gespräch mit dem ehemaligen politischen Häftling Dr. Jörg Bilke aus Coburg, zu dem die Kolping-Akademie Bamberg zusammen mit der Hanns-Seidel-Stiftung für

Dienstag, 5. Mai, um  19 Uhr in die Hartmannstraße 7, 96050 Bamberg

einlädt. Während der Veranstaltung wird der ehemalige politische Häftling Bilke von dem Meininger Journalisten Hans-Joachim Föller interviewt. Nach dem etwa einstündigen Gespräch ist eine Fragerunde durch das Publikum geplant. Der Eintritt ist frei.

Dr. Jörg Bilke ist 1937 in Berlin geboren und in den Jahren 1937/59 in Rodach bei Coburg aufgewachsen, drei Kilometer vor der innerdeutschen Grenze. Als Schüler verlebte er die Sommerferien 1954 und 1955 bei seinem Onkel in Wasungen bei Meiningen und besuchte im Herbst 1959 als Student der Germanistik seine Tante in Leipzig. Bei diesem Aufenthalt lernte er Annelies Loest, die Frau des 1958 zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilten Schriftstellers Erich Loest (1926-2013) kennen, was zwei Jahre später, am 9. September 1961,  zu seiner Verhaftung auf dem Karl-Marx-Platz in Leipzig führte.

Er wurde dann zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Torgau, Altenburg (Braunkohle), Leipzig und Waldheim (zwei Jahre) verbrachte. Das Zuchthaus Waldheim wurde 1716 von Kurfürst August dem Starken (1670-1733) gegründet und ist heute das älteste Zuchthaus in Deutschland, das noch in Betrieb ist. Am 25. August 1964 wurde Jörg Bilke von der Bundesregierung in Bonn freigekauft, für eine Gruppe von 800 Häftlingen wurden 32 Millionen Westmark gezahlt.

Jörg Bilke hat sich im Lauf der Jahre auf DDR-Literatur spezialisiert, seine Dissertation hat er über Anna Seghers geschrieben. Seit dem Jahr 2000, als er Rentner wurde, lebt er wieder in Coburg.

 

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