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06.02.2023

Gesundheit und Beruf vereinen: Kolping hilft beim Wiedereinstieg ins Arbeitsleben

Perspektiven ausloten, Menschen unterstützen und weiterbilden – das zeichnet Kolping aus. Mit dem Angebot „Integrationsassessment und Aktivierungscoaching“ im Rahmen der „Kolping-Gesundheit“ bietet das Kolping-Bildungszentrum in Bayreuth ein Förderangebot all jenen, denen es aus gesundheitlichen und psychischen Einschränkungen schwerfällt, auf dem Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Erkrankungen aller Art, insbesondere psychische Erkrankungen sind nach wie vor ein Tabu-Thema. Und das obwohl immer mehr Menschen davon betroffen sind. Erwerbstätige fallen aus und haben es oft schwer, einen Therapieplatz zu bekommen. Die Genesung – ob von Burnout, Depression oder anderen Krankheiten – dauert lange und die oft längerfristige Arbeitslosigkeit erschwert den Wiedereinstieg in das Berufsleben zusätzlich.

Und auch wer sich gerade am Anfang seiner beruflichen Laufbahn befindet und mit der Gesundheit kämpft, hat oft Schwierigkeiten den Einstieg ins Arbeitsleben zu finden.

 

Genau hier setzt das Kolping-Bildungszentrum in Bayreuth an

„Wir bieten Projekte an, in denen arbeitssuchende Menschen betreut, beraten, unterstützt und unterrichtet werden“, sagt Leiterin Viola Rauser. Seit knapp zehn Jahren ist die Sozialpädagogin und Betriebswirtin im Sozialwesen die Verantwortliche im Bayreuther Kolping-Bildungszentrum.

„Wir wollen gemeinsam mit den Menschen berufliche Perspektiven und Chancen ausloten und sie damit wieder in den Arbeits- oder Ausbildungsmarkt führen.“

 

Kolping bietet viele Facetten und Nuancen an Maßnahmen

Eine Maßnahme, die Kolping in Bayreuth seit Juni 2021 dafür durchführt, ist das Angebot „Integrationsassessment und Aktivierungscoaching im Rahmen der Kolping Gesundheit“.

Hierbei handelt es sich um ein Förderangebot für Kunden der örtlichen Agentur für Arbeit und der örtlichen Jobcenter, die aus gesundheitlichen und psychischen Einschränkungen dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen.KBZ_Bth

Ziel ist die Vereinigung von Gesundheit und Beruf. Dafür werden Menschen mit den innovativsten Ideen aus der Gesundheitsbranche gesundheitlich unterstützt und mit dem jahrzehntelangen Knowhow in der Arbeitsmarktintegration geschult, damit sie beruflich wieder Fuß fassen können.

„‚Kolping-Gesundheit‘ ist eine Anlaufstelle für diejenigen, die Beschwerden und Erkrankungen ganz unterschiedlicher Natur haben“, sagt Rauser. Denn die betroffenen Arbeitssuchenden wollen arbeiten, sind wegen ihrer gesundheitlichen Beeinträchtigung aber nicht belastungsfähig. „Wir erarbeiten daher mit den Teilnehmenden gemeinsam einen Weg zu einem besseren Wohlergehen und weiterführend hin zur Arbeitsfähigkeit und Arbeitsintegration.“

Dafür gibt es für „Kolping-Gesundheit“ ein multiprofessionelles Team bestehend aus einem Arzt, einem Psychologen, einem Gesundheitscoach, Jobcoach und einem Skillcoach.

 

Das Angebot „Kolping-Gesundheit“ durchläuft zwei Phasen

Liegt bei einem Interessenten eine ärztliche Diagnose vor – das Kolping-Bildungswerk darf keine Erkrankung eigenständig feststellen – wird in der ersten Phase eine Standortanalyse durchgeführt.

Dazu gehört, dass bei jeder Profession zunächst Gesprächstermine durchlaufen werden.

Gemeinsam werden dabei unter anderem diese Fragen geklärt:

  • Welche Hilfen gibt es für mich im Rahmen meiner persönlichen Situation?
  • Wie kann ich meinen Gesundheitszustand verbessern?
  • Welche Tätigkeit kann ich mit meiner Einschränkung noch ausüben?
  • Welche beruflichen Alternativen gibt es?
  • Wie finde ich den richtigen Weg, um beruflich weiterzukommen?

 

In der ersten Phase wird gemeinsam eine Art Rundumbild zu den Themen Gesundheit und Beruf erarbeitet. Die Umsetzung dieser Themen erfolgt in der zweiten Phase.

Auf Basis der Expertengespräche und dem validen Messverfahren wird gemeinsam mit den Teilnehmenden ein individueller Arbeitsplan erstellt. Insgesamt sind für das Coaching vier bis sechs Monate im Rahmen persönlicher Einzelgespräche vorgesehen. Das sind rund zwei Termine in der Woche, in denen 1,5 bis 3 Stunden gecoacht wird.

In regelmäßigen Fallkonferenzen des Beratungsteams wird die Entwicklung des Einzelnen besprochen und dokumentiert.

„Da viele, die uns aufsuchen, nicht in ärztlicher Behandlung sind, ist eines unserer Ziele, die Menschen an das medizinische Netzwerk in Bayreuth anzubinden“, sagt Rauser. „Um eventuelle längere Wartezeiten zu überbrücken, bieten wir Unterstützung an.“

 

Ziel ist der Wiedereinstieg ins Berufsleben

Wenn „alles am Laufen ist“, wie Rauser sagt, das heißt, wenn der Teilnehmende im Team angekommen ist, erste Termine im multimodalen Team hatte und gesundheitliche Fortschritte macht, geht es in Richtung Jobcoaching. „Denn wir müssen auch klarmachen: das ganze Programm dient dem Ziel der beruflichen Wiedereingliederung.“

Viola Rauser

Ist der Teilnehmer nach dem Coaching bereit, in das Berufsleben einzutreten, werden Betriebe durch den Jobcoach kontaktiert, um die Weichen für ein Kennenlernen und eine Arbeitsaufnahme zu stellen. Zusätzlich zur Vermittlung in Arbeit können als weitere Perspektiven jedoch z.B. auch berufliche Weiterbildungen mit einbezogen werden, um den Teilnehmenden bei fehlenden Qualifikationen den beruflichen Wiedereinstieg zu erleichtern und nachhaltig zu sichern.

„Wir entwickeln Perspektiven für die Menschen, damit sie trotz ihrer Probleme Chancen haben, ihre Möglichkeiten im Beruflichen zu erweitern und wieder in den Beruf einzusteigen“, erklärt Rauser. 

Da das Programm über einen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein läuft, ausgestellt von der zuständigen Beratungsfachkraft (die örtliche Agentur für Arbeit oder das Jobcenter), werden die Kosten für den Kunden von diesen übernommen.

Seit Juni 2021 wird „Kolping-Gesundheit“ kontinuierlich durchgeführt. Aufgrund der hohen Nachfrage gibt es momentan eine Warteliste für Interessenten.

Neben „Kolping-Gesundheit“ bietet das Kolping-Bildungszentrum in Bayreuth viele weitere Beratungsangebote und Kurse für Arbeitsuchende an.

 

Für eine erfolgreiche Ausbildung: Berufsvorbereitende Angebote

Im Rahmen der Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es die behindertenspezifische berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB-Reha) Jugendliche oder die Berufseinstiegsbegleitung (BerEb), die Jugendliche aus verschiedenen Schulen in Stadt und Landkreis Bayreuth auf den Übergang Schule-Beruf in Bezug auf Berufsorientierung und Bewerbungstraining vorbereitet.

 

Förderung durch Sprache

Weiterhin führt das Kolping-Bildungszentrum Sprachkurse verschiedener Art durch. Ziel der berufsbezogenen Deutschsprachförderung ist eine dauerhafte Integration der Teilnehmenden in den Arbeitsmarkt oder in weiterführende Bildungs- und Ausbildungsangebote.

Rauser und ihrem Team ist es wichtig, sich für Menschen einzusetzen und bei der Bewältigung tiefgreifender integrationsverhindernden Einschränkungen zu helfen. Sie machen es sich zur Aufgabe, Menschen zu stärken, an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt heranzuführen und gleichzeitig langfristig deren Motivation zu stärken.

 

Kontakt

Viola Rauser
Leiterin des Kolping-Bildungszentrums Bayreuth
Telefon: 0921 15116700
E-Mail: viola.rauser@kolpingbildung.de

 

Stefanie Swann