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07.06.2017

Keine Abschiebungen aus Schulen

Das Kolping-Bildungswerk im Erzbistum Bamberg fordert den Stopp jeglicher Polizeieinsätze zum Zwecke der Abschiebung an Schulen. Der jüngste Polizeieinsatz zur Abschiebung eines afghanischen Schülers aus einer Nürnberger Berufsschule zeigt, welches Eskalationspotential solche Aktionen haben.

„Auch wir beschulen, neben jungen Geflüchteten aus anderen Krisenregionen, afghanische Jugendliche in einer Integrationsklasse und versuchen gemäß unserem Auftrag diesen jungen Menschen über Bildung und Ausbildung eine Perspektive in unserer Gesellschaft zu eröffnen“, so der Vorstand des Kolping-Bildungswerkes, Wolfram Kohler.

Nach Aussage von Kohler werden diese Schüler freundlich und äußerst engagiert erlebt. Trotz ihres persönlichen Schicksals und der beständigen Angst vor Abschiebung kommen die Schüler täglich in die Integrationsklasse und nehmen mit großem Lerneifer am Unterricht teil. Gerne würden sie eine Ausbildung absolvieren und Teil unserer Gesellschaft werden, was ihnen jedoch aufgrund der aktuellen Abschiebepraxis verwehrt wird.

„Bislang können wir ihnen an unserer Schule einen sicheren und verlässlichen Rückzugsort bieten und als Vertrauenspersonen für sie da sein,“ erläutert Kohler. Ein Polizeieinsatz an unserer Schule würde dieses Vertrauensverhältnis schlagartig zunichtemachen und zu einer extremen Belastung aller Beteiligter führen, die einer Bedrohungslage gleich kommt. Nicht nur die Klasse, aus der dieser Schüler gerissen werden, sondern viele der Jugendlichen an der Schule wären extrem verunsichert und könnten die Schule nicht mehr als sicheren Ort erleben.

Bei traumatisierten geflüchteten Schülern ist zudem eine Retraumatisierung zu befürchten. Dies könnte schlagartig zu einer schwindenden Lernmotivation und zum Fernbleiben von der Schule führen. Kohler fordert daher einen Stopp jeglicher Polizeieinsätze zum Zwecke der Abschiebung an Schulen.