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02.08.2016

Kooperationsprojekt zum Thema „Cybermobbing“

Schnell und häufig unüberlegt versenden Jugendliche Bilder und Nachrichten über soziale Netzwerke.

WhatsApp-Nachrichten sind mittlerweile eine gängige Art der Kommunikation, um Verabredungen zu treffen, sich Meinungen einzuholen und Beziehungen anzubahnen bzw. zu beenden. Allerdings kann eine „Unterhaltung“ in einer WhatsApp-Gruppe schon mal schnell entgleisen, weil Sachverhalte falsch verstanden und Emoticons nicht so gedeutet werden, wie sie vom Absender beabsichtigt waren. Im Netz verbreitet sich alles sehr schnell und es braucht nur einen Maus-Klick bzw. wenige „touches“ um etwas zu „liken“ oder zu kommentieren. Plötzlich werden deshalb viele zu MittäterInnen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, welche Folgen dies haben kann.

Um unsere SchülerInnen einmal hautnah mit dem Thema „Cybermobbing“ zu konfrontieren, haben wir am 7. und 8. Juli 2016 ein gemeinsames Projekt mit den achten Klassen der Erlöser- und der Heidelsteig-Mittelschule durchgeführt.

20160728KoopErloeserFilmAm ersten Tag gab es eine Vorführung des Films („Mobbing 2.0. – außer Kontrolle“) in der Aula der Erlöserschule. Die Handlung des mit SchülerInnen besetzten Films zeigt auf realistische Weise, welche schlimmen Folgen – auch in strafrechtlicher Hinsicht – entstehen können, wenn allzu leichtfertig private Daten und Fotos weiter gegeben werden.

In Kleingruppen aufgeteilt, fand im Anschluss die Besprechung des Gesehenen statt. Dabei haben die meisten das Verhalten des männlichen Hauptdarstellers kritisiert, weil er seine Freundin belügt und manche haben deshalb verstehen können, dass sich dessen Freundin aus Eifersucht mit einem bearbeiteten Foto im Internet rächt. Dass dies allerdings derartige Konsequenzen nach sich zieht, wie Erpressung und Körperverletzung, damit hatte keine(r) gerechnet und das fand auch niemand gut! Auf die Frage hin, wie sich unsere SchülerInnen anstelle der Beteiligten verhalten hätten, waren sich auf jeden Fall alle einig, dass ein persönliches Gespräch allemal besser gewesen wäre.

20160728KoopErloeserPinnwandBeim abschließenden Treffen in der Aula wurden die Ergebnisse der Kleingruppen zusammengetragen und es wurde für den nächsten Tag die Aufführung „Like me!“, vom „Theater im Gärtnerviertel (TiG)“, angekündigt. Da trafen sich dann alle im Kulturraum der „Alten Seilerei“ um ein Theaterstück anzuschauen, das davon handelt, wie eine Jugendliche gemobbt wird und dabei zu Tode kommt. In häufig wechselnden Szenen kommen MitschülerInnen zu Wort, die sich am Mobbing beteiligt haben, sowie der Vater, der als Feuerwehrmann dabei ist, als seine Tochter tot aufgefunden wird.

20160728KoopErloeserBuehneUnklar bleibt, ob das tödliche Ende ein Unfall bzw. ein Suizid war. Viele unserer SchülerInnen waren erstmalig in einem Theaterstück, was ihnen ganz schön viel Geduld und Konzentrationsvermögen abverlangte. Trotzdem war die Botschaft des Stücks verständlich und einige waren davon sehr betroffen, weil sie leider auch schon persönliche Erfahrungen mit Mobbing sammeln mussten. Bei der abschließenden Diskussion mit den SchauspielerInnen überwog auch hier die Erkenntnis, dass Hetze im Netz einfach ist, deren Folgen ganz schnell nicht mehr kontrollierbar sind und persönliche Gespräche Schlimmeres hätten verhüten können. Hoffentlich wird keiner unserer SchülerInnen künftig Opfer von Cybermobbing und beteiligt sich auch nicht selbst daran.

Wir bedanken uns herzlich bei der Erlöser- und der Heidelsteig-Mittelschule für die gelungene Aktion sowie bei der Regierung von Oberfranken für ihre finanzielle Unterstützung und freuen uns auf die nächste!

Johanna Bühling/Jörg Pfaff